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Um auf der Kelkheim anzumustern, flog ich am Dienstag, den 22.05.1979 mit einigen weiteren neuen Besatzungsmitgliedern von Bremen mit HN 374 um 14:45 mit einer Fokker Friendship 27 der Cityhopper-Gruppe nach Amsterdam , Ankunft um 15:55, um 17:00 mit Flug KL 683 weiter nach Houston/Texas , Ankunft um 22:40 Ortszeit. Es war eine Boeing B747, unsere Plätze waren im Oberdeck.

MS KELKHEIM (DEDU) – Massengutschiff – Burmeister & Wain, BRT 25.199, Maschine B&W 11.900 PS, Trampschifffahrt für verschiedene Charterer: Galveston-Lake Charles-Houston-Yanbu-Umm Qasr-Bandar Abbas-Richards Bay, Fahrtzeit 1979 - 3 Monate 22 Tage.

Schwesterschiff MANNHEIM

Es war schon dunkel, als  wir dort ankamen, der Taxitransfer nach Galveston verzögerte sich, da wir eigentlich einige Ersatzteile mitnehmen sollten, die mit dem selben Flieger gereist waren, aber die Zollabfertigung lies auf sich warten. So fuhren wir nur mit unserem Reisegepäck nach Galveston an Bord der Kelkheim.

Während wir Ladung übernommen haben, zunächst Reis in Säcken, wurde ich in den Maschinenbetrieb der Kelkheim eingewiesen. Die Maschinenanlage war wieder ganz anders, da das Schiff bei Burmeister & Wain in Kopenhagen gebaut worden war. Dadurch gab es durchwegs skandinavische Aggregate und Maschinen.

Am Samstag, den 26.05.1979 haben wir dann Galveston verlassen und sind über den Gulf Intracoastal Waterway nach Lake Charles verholt. Dort kamen wir in der Nacht zu Sonntag, den 27.05.1979 an. Hier wurde ebenfalls Reis in Säcken geladen.

Am Sonntag, den 06.06.1979 haben wir Lake Charles verlassen und sind wieder zurückgefahren, um in Houston Fertighäuser zu laden. Sie kamen in die Laderäume und auch an Deck. Am Montag, den 04.06.1979 kamen wir an und waren am Donnerstag, den 07.06.1979 fertig mit Laden.

Die Reise ging dann los in Richtung Suezkanal, am 21.06.1979 haben wir zunächst Gibraltar passiert. Am Mittwoch, den 27.06.1979 kamen wir auf Port Said Reede an, am Donnerstag, den 28.06.1979 haben wir dann den Suezkanal passiert.

Am Samstag, den 30.06.1979 haben wir dann den ersten Löschhafen Yanbu erreicht. Hier wurde bis zu Sonntag, den 01.07.1979 ein Teil der Fertighäuser entladen.

Die Reise ging dann weiter bis Dammam Reede, vom Montag, den 09.07.1979 bis zum Dienstag, den 10.07.1979 haben wir unsere Bunkervorräte aufgefüllt. Dabei passierte ein Missgeschick: die Kelkheim hatte wegen der überstehenden Ballasthochtanks spezielle Lotsenleiterkonstruktionen auf beiden Seiten, die erste Seite wurde beim Festmachen des Bunkerboots zerstört und musste abgebaut werden. Am nächsten Tag kam das Bunkerboot wieder und wollte diesmal auf der anderen Seite festmachen. Wir haben als vorsichtshalber die andere Lotsenleiter vorher abgebaut.

Umm Qasr   ist ein Hafen am Shatt al Arab. Wir haben ihn am Mittwoch, den 11.0.1979 erreicht, lagen aber bis Samstag, den 14.07.1979 auf Reede. Die restlichen Fertighäuser sind dann bis Dienstag, den 17.07.1979 entladen worden.

Der letzte Löschhafen war Bandar Abbas . Wir haben ihn am Donnerstag, den 19.07.1979 erreicht, bekamen aber erst am Donnerstag, den 09.08.1979 einen Liegeplatz im Hafen. Hier wurden dann die Reissäcke mit unseren eigenen Bordkränen und Netzbrooken entladen, Lastwagen für Lastwagen wurde so beladen. Die Lastwagen verschwanden dann aus dem Hafen und waren dann irgendwann alle unterwegs, bis dann später wieder Lastwagen im Hafen eintrafen. Der Entladevorgang hat sich bis zum Mittwoch, den 29.08.1979 hingezogen. Der nächste Ladehafen war lange Zeit unklar, aber vor Beendigung des Löschens war klar, dass wir nach Richards Bay  in Ballast fahren sollten. Die Geschwindigkeit, mit der wir verchartert wurden, war aber nicht einzuhalten. Deswegen kam nach der Ankunft am Mittwoch, den 12.09.1979 eine Tauchergang an Bord, um vorhandene Beläge an Rumpf und Propeller zu entfernen und dem Schiff die gewünschte Geschwindigkeit für die Reise nach Europa zu bringen.

Am Donnerstag, den 13.09.1979 war dann für mich und andere Bordmitglieder Abmusterungstag, am gleichen Tag sind wir vom Agenten nach Durban gefahren worden, mit Flügen mit Southafrican Airways (SA 512, eine Boeing 727), ab Durban 15:15, nach Johannesburg, mit British Airways (BA 050, eine Boeing 747) von Johannesburg um 18:45 über Nairobi und Rom nach London und von London am Freitag, den 14.09.1979 um 11:35 mit Lufthansa (LH 047) nach Bremen wieder die Heimat erreicht.

Nun begann für mich ein Jahr Studium in Flensburg, das mir ein neues Berufsfeld eröffnete.

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